Park mit Spielplatz in Rostock-Reutershagen

Dokumente zu der Spielplatz-Aktion

Diese Seite entstand anläßlich einer unerwarteten Bebauungsaktion in Reutershagen II, welcher Teile eines Erholungs-Parks sowie ein Spielplatz zum Opfer fallen.
Voraussichtlich wird es nur noch wenige oder keine Aktualisierungen zu diesem Thema geben, da inzwischen viele schwer umkehrbare Tatsachen geschaffen wurden und auch nur noch wenig öffentliches Interesse (u.a. vom Ortsbeirat Reutershagen) zu bestehen scheint.

Das betreffende Grundstück befindet sich in der Liselotte-Herrmann-Straße , im Carré der angrenzenden Straßenzüge Werner-Seelenbinder-Straße, Etkar-Andre-Straße, Walter-Stoecker-Straße.

Eine Unterschriftenaktion zum vollkommenen Erhalt dieser Anlage wurde u.a. in der Reuter-Passage (bei einem der Bäcker und einem Fleischer) sowie im Penny-Markt am Reutershäger Markt ausgelegt.

Bilder der betreffenden Anlage werden eventuell demnächst hier veröffentlicht (ein erster Beginn sind die am rechten Rand zu sehenden Vorschaubilder von Dokumenten).

Dokumente zu der Spielplatz-Aktion

Bei der derzeitigen Situation drängt sich die Frage auf, ob ein neuer Bauamt-Skandal bevorsteht, denn es ist sehr verwunderlich, (nach bisher vorliegenden Aussagen) kurz vor Bau-Antragstellung eine Verkaufs-Ausschreibung zu dem betreffenden Objekt sehen zu können.

Weiterhin scheint es (nach Aussage des Initiators Mario Junge, erreichbar unter junge.mario@freenet.de oder 0174 1309919 ) von einer bisher unbekannten Person Bemühungen gegeben zu haben, die öffentlich ausliegenden Unterschriftenlisten (zumindest teilweise, durch eigenmächtiges Einsammeln) verschwinden zu lassen.

Insgesamt wurden (bis zum 09.09.2008) ca. 1.300 Unterschriften gesammelt.

Warum soll in einem Stadtteil Wohnraum ersatzlos vernichtet werden (im Kolumbusring in Schmarl) und in einem anderen (fast benachbarten) eine Grünanlage mit Spielplatz wegen eines Wohnraumneubau?
Dokumente zu der Spielplatz-Aktion Wäre ein Umbau des in Schmarl zum Abriss vorgesehen Wohnblocks statt des Neubaus in Reutershagen nicht sinnvoller (wie in der Vitus-Bering-Straße in Schmarl)?
Die Wohnlage (Infrastruktur bzgl. Nahverkehrsanbindung, Einkaufs- sowie Naherholungsmöglichkeiten) ist sich jedenfalls ähnlich und in Schmarl teilweise sogar besser.


Presseecho

im ersten Abschnitt Reutershagen betreffend

Dokumente zu der Spielplatz-Aktion

OSTSEE-ZEITUNG.DE

Donnerstag, 21. August 2008  |  Hansestadt Rostock

Investor: Reutershäger Spielplatz bleibt

Dokumente zu der Spielplatz-Aktion

Die Reutershäger gingen für ihren Spielplatz auf die Barrikaden. Doch der werde nur verlegt, beruhigt der Investor der Wohnanlage.

Reutershagen "Der Spielplatz wird definitiv erhalten bleiben", stellt der Investor Daniel Heber (32) klar. Die Ängste der Eltern seien nachvollziehbar, nicht aber ihre Diskussionsführung, so der zuständige Immobilienmakler Timo Nevermann (32). "Keiner hat einfach einmal bei uns nachgefragt. Dabei gibt es keinen Grund zur Beunruhigung, im Gegenteil. Wir werden den Charakter des gesamten Karees verbessern", so die Verantwortlichen.

Groß war die Aufregung: Die Bewohner von Reutershagen fühlten sich "belogen und betrogen", so Marianne Löpp (69), Mitglied des Ortsbeirates. Der 32-jährige Mario Junge mobilisierte Mütter und Väter zum öffentlichen Protest. 400 Unterschriften wurden gesammelt. Grund dafür war der Spielplatz in der Lieselotte-Hermann-Straße Er schien den Bauplänen des Investors weichen zu müssen. Das jedenfalls ließ ein Bauschild vermuten - und verschiedene Anzeigen, in denen bereits für die neue Wohnanlage geworben wurde.

Dokumente zu der Spielplatz-Aktion

Richtig sei, so Heber, dass der Spielplatz in jetziger Lage von der Grünanlage verschwinde, da diese tatsächlich für den Bau der neuen Wohnanlage benötigt werde. Das Flurstück biete allerdings mit einer Fläche von einem Hektar genug Platz. So werde der Spielplatz auf der anderen Seite neu errichtet. "Alle Spielgeräte bleiben erhalten, wir werden sie vom TÜV prüfen lassen und neu überholen", so Bauträger Heber, der zum neuen Spielplatz gern ein neues Spielgerät zusteuern möchte. Er ruft die Eltern auf, sich an der Gestaltung des Spielplatzes zu beteiligen. Außerdem möchte Heber gern einen Wettbewerb in der Kita "Anne Frank" veranstalten. "Wie stelle ich mir meinen Spielplatz vor?" könnte das Motto des Ideenwettbewerbs sein. Ein Freiluftgestalter ist bereits engagiert. Auf dem Gelände der alten Gaststätte "Reuters" plant der Bauträger Heber, eine moderne, altersgerechte und barrierefreie Wohnanlage zu errichten. Darin werden circa zehn Eigentumswohnungen entstehen. Die genaue Zahl ist noch nicht bekannt, da es sich bei diesem Projekt um bedarfsorientiertes Bauen handelt. Das heißt: Käufer können sich bereits in der Planungsphase ihre eigene Wohnung selbst zusammenstellen. Um das Wohnumfeld zu gestalten und Parkplätze zur Verfügung zu stellen, kaufte der Investor eine zusätzliche Fläche von der Stadt - die, auf der jetzt der Spielplatz steht. Am 9. September wird das Projekt einschließlich der Freiflächengestaltung im Ortsbeirat vorgestellt.

KATRIN TOMINSKI


NNN - Norddeutsche Neueste Nachrichten
Dienstag, 19.08.2008
Dokumente zu der Spielplatz-Aktion

Wohnblock statt Spielplatz

Der Stadtteil Reutershagen 2 wurde vor mehr als 40 Jahren für etwa 10 000 Einwohner geplant und gebaut. Jeweils mittig in den drei Wohnkomplexen ist eine durch Wohngebäude klar abgegrenzte Grünanlage für Spiel und Erholung von Kindern und Erwachsenen eingeordnet. Die Grünanlage im mittleren Wohnkomplex an der Liselotte-Hermann Straße, von der im o.g. Artikel die Rede ist, hat parkähnlichen Charakter und bietet außer Spielgeräte- und Bolzplatz auch einen kleinen Rodelhügel. Durch den geplanten Bau eines viergeschossigen Gebäudes mit Eigentumswohnungen auf dem Parkgelände wird nicht nur die Erholungsfunktion beeinträchtigt, sondern das seit mehr als 40 Jahren bestehende Wohngebiet wird in diesem Bereich städtebaulich-gestalterisch erheblich abgewertet! Die Antwort der Ämter an den Ortsbeirat, dass es sich hierbei um eine "Privatangelegenheit" handelt, ist nicht akzeptabel. Ich kann nicht glauben, dass dieser wesentliche Eingriff in eine bestehende städtebauliche Struktur mit den umfangreichen Bauvorschriften von Bund und Land (Erhaltungssatzung) nicht verhindert werden kann. So konnte z.B. per Satzung bewirkt werden, dass die anspruchsvolle Fassadengestaltung von Reutershagen 1 bei den Sanierungsarbeiten Anfang der 90er-Jahre erhalten bzw. wieder hergestellt wurde, es hat sich gelohnt! Angesichts des "Rückbaues" (so nennt man den Abriss von Wohnungen) in den Wohngebieten im Nordwesten der Stadt kann von einer Wohnungsnot in Rostock wohl nicht die Rede sein. Daher ist dieses Vorhaben absolut verwerflich und nichts weiter als für einige Leute ein gutes Geschäft auf Kosten der Einwohner und der städtebaulichen Qualität des Stadtteiles Reutershagen. Als Einwohner von Reutershagen und als Architekt/Stadtplaner in Rente, der an diesem Stadtteil mitwirkte, lehne ich die geplante Baumaßnahme entschieden ab.

Heinz Burchardt, Rostock


OSTSEE-ZEITUNG.DE

Montag, 18. August 2008  |  Hansestadt Rostock

Reutershäger fühlen sich betrogen

In Reutershagen sollen Spielgeräte und Bäume einem neuen Wohnblock weichen. Die Bewohner sind wütend.

Reutershagen Ein Bauschild und Zeitungsanzeigen treiben die Menschen in Reutershagen auf die Barrikaden. Ein Investor wirbt bereits für eine neue Wohnanlage in der Liselotte-Herrmann-Straße. Das bedeutet, dass der kleine Spielplatz hinter der alten Gaststätte "Reuters" und somit auch viele alte Bäume dem Bau zum Opfer fallen. Bereits 400 Unterschriften wurden gesammelt, um genau das zu verhindern.

Mit dem Wohnhaus und Parkplätzen bleibe doch gar kein Platz mehr für die Grünanlage, empört sich Marianne Löpp, Mitglied im Ortsbeirat. Niemand stelle so ein Schild auf, wenn er für eine solche Investition noch keine Genehmigung habe. "Wir fühlen uns belogen und betrogen", schimpft die 69-Jährige. Denn bisher hieß es auf alle Nachfragen bei der Stadt immer, dass kein Bauantrag vorliege. Jetzt sieht sich der Ortsbeirat übergangen.

Aus der Stadtverwaltung kam die Bestätigung, dass am 11. August der Bauantrag für ein Wohngebäude in der Liselotte-Herrmann-Straße eingegangen sei. "Derzeit erfolge eine Prüfung der Unterlagen", heißt es schriftlich auf Nachfrage der OSTSEE-ZEITUNG. Da der Antrag erst frisch auf dem Tisch liege, könnten noch keine weiteren Aussagen über die Termine der Bearbeitung, also auch die Beteiligung des Ortsbeirats getroffen werden.

Auch nicht zur Zukunft von Spielgeräten und Bäumen. Im Zusammenhang mit dem Bauvorhaben würden der Verkauf einer Teilfläche von Günanlage und Spielplatz sowie die Verlagerung der Spielgeräte geprüft: "Eine Entscheidung ist hierzu noch nicht getroffen." Mario Junge möchte, dass alles bleibt wie es seit vielen Jahren ist. Bereits im Mai sorgten sich die Eltern um ihren Spielplatz (OZ berichtete), und der 32-Jährige hatte schon vor drei Monaten die Väter und Mütter zum öffentlichen Protest mobilisiert. Die Aussagen des Grünamtes damals: Der Spielplatz bleibe erhalten, müsse möglicherweise nur verlegt werden. "Damals konnten wir die Eltern noch ein bisschen beruhigen, weil der Bau nur ein Gerücht war", erinnert sich Marianne Löpp. Sie ist genauso wütend wie Mario Junge und die anderen Eltern.

"Die Grünanlage ist 50 Jahre mit Reutershagen gewachsen", so Löpp. Sie kann nicht verstehen, warum dort Wohnungen gebaut werden sollen. Wie wichtig der kleine Park für Reutershagen sei, verdeutlicht Brunhild Papra (60), Leiterin der Kindertagesstätte "Anne Frank". Sie sagt: "Das ist ein wichtiger Treffpunkt für alle Generationen." Jung und Alt sitzen dort zusammen, tauschen sich aus. Schon als junge Erzieherin sei sie gern mit ihren Gruppen zu dem Spielplatz gegangen. "Unser Elternrat hat mich um Unterstützung gebeten." In der Nähe gebe es sonst nicht mehr, wo Mütter und Väter oder die Großeltern mit den Kindern hingehen könnten. Allein in der Kita kamen 135 Unterschriften für die grüne Oase zusammen. Es sollen noch mehr werden, kündigt Mario Junge an und bittet die Reutershäger für den Erhalt von Spielplatz und Grünanlage zu unterschreiben.

Vergangene Woche fuhr Junge selbst zum Rathaus, um persönlich einen Brief an Oberbürgermeister Roland Methling (54, parteilos) abzugeben. In der Hoffnung, dass dieser hilft, den Treffpunkt für Reutershagen zu erhalten. "Mit diesem Wohnblock wird das wertvolle soziale Miteinander zwischen Jung und Alt zerstört", schreibt Mario Junge.

THOMAS NIEBUHR


OSTSEE-ZEITUNG.DE

Donnerstag, 29. Mai 2008  |  Stadtteil Rostock Zentrum

Eltern kämpfen für ihren Spielplatz

In Reutershagen gehen Eltern auf die Barrikaden. Sie kämpfen für den Erhalt "ihres" Spielplatze - und zwar dort, wo er jetzt ist. Die Anlage soll einem Neubau weichen.

Reutershagen Er gehört nicht zu den größten in der Stadt und die Geräte sind auch nicht mehr die modernsten, aber die Eltern kämpfen für "ihren" Spielplatz. Dass die kleine Oase für Kinder hinter der alten Gaststätte "Reuters" einem Neubau weichen soll, bringt Mütter und Väter auf die Barrikaden. "Der Spielplatz ist jeden Tag knackevoll. Wir wollen ihn erhalten", sagt Mario Junge (32), der rund um die Werner-Seelenbinder-Straße Eltern für den Spielplatz mobilisiert. Junge und seine zahlreichen Mitstreiter kündigen Widerstand an. Von 249 Spielplätzen in Rostock sollen bis 2016 zwar insgesamt 38 verschwinden, jener in Reutershagen gehöre aber garantiert nicht dazu, versichert Christine Kursawe. Sie zeichnet für die Anlagen im Amt für Stadtgrün verantwortlich. Es gebe einen Investor, der die frühere Gaststätte "Reuters" durch einen Neubau ersetzen will. Dann würde der Spielplatz an die Baugrenze stoßen. Noch liege aber nichts Offizielles vor. Auch der Ortsbeiratsvorsitzende Peter Jänicke hat nur Gerüchte über mögliche Baupläne vernommen. "Wir müssen erst einmal sehen, was da auf uns zukommt", sagt er. Grundsätzlich kann Jänicke die Sorgen der Eltern aber verstehen. "Ein Spielplatz muss dort erhalten bleiben." Ob an gleicher Stelle, vermag Christine Kursawe noch nicht zu sagen. Sollten sich mögliche Baupläne konkretisieren, müssten Sand und Geräte möglicherweise verlegt werden, heißt es aus dem Grünamt. Einige Meter in Richtung Bolzplatz, so Christine Kursawe. "Wir hoffen, den Spielplatz dann sogar aufwerten zu können." Neue Spielgeräte können Mario Junge und die anderen Eltern nicht umstimmen. Der Platz solle im Ursprung erhalten bleiben, fordern sie. Gerade die Lage in der kleinen Parkanlage mache den Platz doch so attraktiv, ergänzt Torsten Haverney (38). Da gebe es auch am Nachmittag noch Sonne, die Kinder seien von allen Seiten geschützt und können sicher herumtoben. Bei einer Verlegung müssten außerdem vielleicht uralte Bäume gefällt werden, kritisiert Junge. "Der Spielplatz ist ein sozialer Treffpunkt", erzählt Gabriele Holzapfel (40). Dort seien schon Freundschaften zwischen Familien geschlossen worden. Zum Teil haben die heutigen Eltern als Kinder sogar selbst dort in der Sandkiste gebuddelt. "Das ist doch unfair den Kleinen gegenüber", hat auch die zwölfjährige Isabel Holzapfel ihre klare Position zu einer Verlegung des Spielplatzes. Die Eltern werden sich stark machen, kündigt Mario Junge an. "Bei der nächsten Sitzung des Ortsbeirats werden wir geschlossen auflaufen."

THOMAS NIEBUHR


im zweiten Abschnitt Schmarl betreffend

NNN - Norddeutsche Neueste Nachrichten
Donnerstag, 04.09.2008

Wohnblocks vor Abriss

Kolumbusring 43 bis 45: Letzte Mieter geben auf

Rostock cfox     Die beiden Wohnblocks im Kolumbusring 43 und 45 werden abgerissen. Im Oktober sollen die Bulldozer anrücken. Das Bauamt teilt mit, dass mit den letzten verbliebenen Mietern der WG Warnow eine einvernehmliche Lösung gefunden wurde.

Ende Okotber soll die letzte Mietpartei aus dem Kolumbusring 43 ausziehen. Die Familie hatte sich lange dagegen gestreubt. Horst und Hannelore Grams lebten schon seit 1978 in der Wohnung. Ein Angebot für eine Ersatz-Wohnung hat das Renterehepaar lange angelehnt.

Rückbau aus wirtschaftlichen GründenMit ihrem Einlenken steht jetzt fest: Die beiden Wohnblocks werden definitiv abgerissen. Die Wohngenossenschaft hat aus wirtschaftlichen Gründen darauf gedrungen.

Kritik kam nicht nur von den Mietern, sondern auch aus der Stadtverwaltung. Denn mit dem Abriss wird eine Lücke in die Stadtteilkante Schmarls gerissen. Über mehrere Hundert Meter bildet der Kolumbusring Grenze und Abschluss des Quartiers. Ein Ankauf durch die Stadt, wie es der städtische Bauausschuss als Kompromiss vorgeschlagen hat, kam nicht zu Stande. Der Abriss soll nun bis Ende 2009 abgeschlossen sein.


NNN - Norddeutsche Neueste Nachrichten
Donnerstag, 15.05.2008

Bauausschuss will Bulldozer aufhalten

Die Idee: Stadt kauft Kolumbusring 43 bis 45 und verhindert Abriss

Im Oktober müssen sie raus. Eine Handvoll Mieter der WG Warnow sträuben sich noch gegen den geplanten Abriss im Kolumbusring 43 bis 45. Jetzt bekommen sie die Unterstützung des städtischen Bauausschusses, der die Lücke im Bild des Stadtteils verhindern will.

Rostock Christoph Fox     Für Hannelore und Horst Grams steht fest: Sie leben schon seit 1978 im Kolumbusring 43 und sie bleiben hier, solange es noch irgendwie geht. Eine von dem Rentnerpaar eingeleitete Unterschriftensammlung gegen den geplanten Abriss durch ihre Vermieter, die WG Warnow, hatte im vergangenen Jahr zwar wenig Erfolg. Nun sind sie die letzten Mieter in den beiden Blocks. Doch jetzt gibt es einen Silberstreifen am Horizont. Auch der Bauausschuss der Stadt will den Abriss verhindern - zwar nicht wegen der Mieter, aber um die hässliche Lücke im Kolumbusring zu verhindern, in der auf mehreren Hundert Metern Block an Block steht.

Durch den geplanten Abriss entstehe ein Loch in der markanten Stadtteilkante Schmarls, warnt auch Chefstadtplaner Christoph Weinhold. Dies sei aus städtebaulicher Sicht nicht vertretbar. Weinhold befürchtet, dass Schmarl zu einem Präzedenzfall werden könnte und Rostock die Entwicklung zu einer "perforierten Stadt" nimmt: "Solche Fälle wird es in Zukunft öfter geben."

Land fördert Abriss großzügig und das kann die Stadt häufig nicht einmal verhindern. "Selbst wenn wir Genehmigungsbehörde wären, könnten wir wenig unternehmen", sagt Bauamtsleiterin Ines Gründel. Hintergrund: 2002 hatte die Bürgerschaft einen Beschluss zum "Integrierten Stadtentwicklungskonzept" gefällt, der auch ein Rückbauprogramm einschließt. Bis 2009 sollen 2500 Wohneinheiten in Rostock verschwinden. Übrigens mit 50 bis 60 Euro Prämie pro Quadratmeter großzügig gefördert durch das Land. Etwa 1500 dieser Wohneinheiten sind bereits abgerissen. Meistens wenig problematisch. Manchmal ist im Anschluss auch etwas Neues entstanden, wie zum Beispiel im Ahornhof. Die WG Warnow, die bereits im Juli 2007 eine Abbruchgenehmigung des Landes erhalten hat, will jetzt bis Jahresfrist die beiden Blocks im Kolumbusring abreißen.

Der Bauausschuss hängt sich nun an einen Strohhalm, um diese zu verhindern. Die Verwaltung solle prüfen, ob die Stadt beide Blocks nicht zu einem symbolischen Preis kaufen und gegebenenfalls weitervermarkten könne. Das wäre eine gute Variante, hofft Ortsbeiratsvorsitzender Dietmar Droese, der sich ein Loch in der für Schmarl so typischen Bebauung nicht vorstellen kann.

Hartmut Kressin, Vorstand der WG Warnow, hat Verständnis für das Anliegen der Schmarler, verweist aber auf die hohe Leerstandsquote und wirtschaftlichen Zwänge. "Aus unserer Sicht ist ein Erhalt ausgeschlossen." Ein Rück- oder Umbau käme den Mietern teuer zu stehen. Auch ein Ankauf durch die Stadt wäre keine echte Option. Fazit: Noch in diesem Jahr werden wohl die Bulldozer kommen.


NNN - Norddeutsche Neueste Nachrichten

Seniorenfreundliche Wohnungen statt Abriss

10. Mai 2008 | 00:05 Uhr | von mapp

Für die Häuser in der Vitus-Bering-Straße 18 bis 21 von Rostock-Schmarl hat die Wohnungsgenossenschaft Schifffahrt-Hafen ihr eigentliches Konzept komplett geändert. "Ursprünglich wollten wir diese Blöcke abreißen", sagt Andreas Lübcke, Technischer Vorstand. "Dann haben wir umgedacht und unsere Pläne geändert, weil wir den Bedarf an altenfreund lichen Wohnungen festgestellt haben."

Drei Millionen Euro investiert die Wohnungsgenossenschaft nun in diese Maßnahme. Um das Vorhaben realisieren zu können, mussten aber die bisherigen Mieter erst einmal ausziehen. Denn die Ausstattung mit innenliegenden Fahrstühlen kann nur bei Baufreiheit realisiert werden. Diese Lifts haben den Vorteil, dass die Mieter wirklich auf ihrer Etage ein- und aussteigen können.

Insgesamt 64 moderne Zwei- und Dreiraum-Wohnungen - zwischen 45 und 65 Quadratmetern groß - entstehen dort. "Jede Wohnung erhält einen Balkon, wir rüsten in dem Punkt auch die Wohnungen nach, die vorher keinen hatten", sagt der Vorstands-Chef.

Die künftigen Mieter können bei den Bädern zudem wählen, ob sie eine Dusche oder eine Badewanne wünschen.

Mit der Gesamtfertigstellung wird Mitte Oktober gerechnet, bezugsfertig sind alle Wohnungen zum 1. November.

Der Ortsbeirat von Rostock-Schmarl befürwortet das Vorhaben der Genossenschaft. "Das ist eine sehr gute Sache für die Schmarler,", sagte Beiratsvorsitzender Dietmar Droese.


Weitere Informationenan gibt es hier, sobald diese vorliegen.

Seitenempfehlung mit einem ähnlichen Thema:
Spiel- und Sportplätze in Rostock-Evershagen unter: http://reutershagen.de/spiel/

aktualisiert:  Dezember 2009

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