Bundeslandübergreifende Hochwasserübung "Arche 05"

22. Oktober 2005, Bilder des Tages (zum vergrößern anklicken, weitere Hinweise unten)

Übungsbeginn

gg. 05.00 Uhr, THW Ortsverband Rostock:
Abfahrt vom Ortsverband Eintreffen am Einsatzort Kabutzenhof

Aufbau der Sperre und der Versorgungseinrichtung

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Einsatzort Groß Klein (Kieswerk)

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Verpflegung der Einsatzkräfte in Warnemünde

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Verpflegung der Einsatzkräfte in Markgrafenheide

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Einsatzort Kabutzenhof

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politische Prominenz am Einsatzort Kabutzenhof

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Hinweise: Alle zuvor gezeigten Bilder auf dieser Seite ca. 35% der Original-Größe und 40% komprimiert, Urheberrecht: André Axmann, Rostock (anderweitige Veröffentlichung bitte mit Quellangabe   reutershagen.de   und meinem Namen sowie Info an mich).
Wer Interesse an Bildern in besserer Qualität hat oder eigene Bilder auf dieser Seite veröffentlichen möchte, kann sich gerne an mich wenden.
In der Regel werden die Bilder den Interessenten kostenlos (per E-Mail) zur Verfügung gestellt.

Technisches Hilfswerk - THW Ortsverband Rostock Neben den regionalen Feuerwehren, war auch der THW Ortsverband Rostock (u.a. Transport und "Montage" der Sandsäcke im Bereich Kabutzenhof sowie Verpflegung aller Einsatzkräfte im Bereich Rostock) vor Ort.
Einen ausführlichen Bericht gibt es u.a. auch auf der Homepage des THW Ortsverband Rostock zu lesen.


Pressespiegel


Lübecker Nachrichten
ln-online/lokales vom 23.10.2005 01:00

"Arche 05": Ostholsteins Küste erlebte Katastrophenschutzübung

Alle hoffen, dass dieser Ernstfall die Küste nie heimsucht: Gestern übten etwa 3500 Einsatzkräfte an der deutschen Ostsee den Katastrophenfall einer schweren Sturmflut.

Fehmarn/Dahme - In aller Herrgottsfrühe war die Nachtruhe an Ostholsteins Küste gestern abrupt zu Ende. Nach dem stürmischen Vortag hatte der Wind jäh auf Nordost gedreht. Gewaltige Wassermassen vom finnischen Meerbusen drückten in die Lübecker Bucht.

Ein beängstigendes Szenario: Wie überall an der Küste zwischen Flensburg und dem Oderhaff stellte Reimer Lucht in der Eutiner Kreisbehörde gegen 6 Uhr den Katastrophenfall fest. Der unentwegt steigende Hochwasserpegel drohte, lebensgefährliche Rekordmarken bis zu 2,20 Meter über Normal Null zu erreichen.

Das rief gestern allein in Schleswig-Holstein rund 1500 haupt- und ehrenamtliche Kräfte auf den Plan. Zu den Schwerpunkten im Land zählten neben den Städten Lübeck, Kiel und Flensburg auch die Kreise Plön - und Ostholstein mit rund 250 Einsatzkräften.

Besonders betroffen waren die flache Insel Fehmarn sowie die Deiche bei Dahme und der Klosterseeniederung. Erste Konsequenz: DRK, ASB und die örtlichen Wehren Landkirchen und Süderort mussten in dem 100-Seelen-Dorf Fehmarnsund die Bewohner evakuieren - und später in der Notunterkunft, der Grund- und Hauptschule Burg, mit einer warmen Mahlzeit versorgen.

"Keine Angst, die Polizei fährt verstärkt Streife, damit in den zurückgelassenen Häusern keine Unholde ihr Unwesen treiben", betonte Einsatzleiter Rolf Riedel vom Kreis Ostholstein. Ortskundige Blauröcke führten die Helfer vom Festland von Haus zu Haus. Riedel: "Die Zeiten sind vorbei, dass die Menschen wissen, was der Sirenenalarm bedeutet."

Die Resonanz war allerdings mau. Nur sieben wollten sich in Burg die Erbsensuppe gratis gönnen. Und es hagelte auch Kritik, man habe zu lange auf die Evakuierung warten müssen. "Wir wären doch schon längst abgesoffen", grummelte der soeben "gerettete" Franz Heilemann.

Landrat Reinhard Sager gestand, bei ansonsten vollem Erfolg, am Nachmittag in Eutin "Schwachstellen" beim stabsmäßigen Meldeverfahren und damit bei der Alarmierung der Einsatzkräfte ein.

Rundum gelungen war die von Grubes Amtswehrführer Heino Schmidt geleitete Aktion am "Dahmer Moor". Während in der benachbarten Klosterseeniederung eine defekte Schleuse nur theoretisch simuliert wurde, drohte nahe beim Leuchtturm der Deich auf etwa 30 Meter Länge zu brechen.

Blauröcke aus sieben Wehren sowie THW-Kräfte aus Oldenburg und Eutin versuchten, dank einer modernen Sandsackfüllmaschine, die bis zu 30 Säcke binnen einer Minute schafft, die Katastrophe zu verhindern. Andere griffen kurzerhand zur Schaufel - bis dann, fast pünktlich zur Mittagszeit, unten am brüchigen Deich die erlösende Entwarnung folgte.

Von Gerd-J. Schwennsen, LN


Lübecker Nachrichten
ln-online/lokales vom 23.10.2005 01:00

Großübung für Rettungskräfte: Deichbruch und Explosion

Gestern ist in Redewisch bei einer Sturmflut der Deich gebrochen. Und in der Klützer Schule gab es eine heftige Explosion - alles nur gespielt. Diese Übung war eine Gelegenheit für die Rettungskräfte, um so Schwachstellen aufzudecken.

"Hilfe, holt mich hier raus!", schreit ein Junge aus dem ersten Stock der Klützer Schule. Und schickt ein fröhliches "Kuckuck" hinterher. Selbst die schon wartenden Rettungssanitäter auf dem Schulhof können sich in dieser Sekunde ein leichtes Grinsen nicht verkneifen. Zwar steht dieser Tag im Zeichen einer Katastrophe, doch der Adrenalinschub kommt eben nicht auf Bestellung. Auch dann nicht, wenn mit riesigem Krach und fetten Nebelschwaden ein Unglück simuliert wird.

8.43 Uhr - im Chemieraum der Schule gibt es eine mächtige Explosion. Verschiedene freiwillige Feuerwehren werden alarmiert, doch irgendwie gibt es ein Problem mit der Funkfrequenz. "Macht nix", sagt einer der schon anwesenden Blauröcke, "die wissen ja wohin. Dann haben die eben zufällig beim Bockwurstessen in Klütz mitgekriegt, dass hier was los ist."

Während am Deich in Redewisch das Technische Hilfswerk (THW) aus Gadebusch zu Übungszwecken mit tausenden Sandsäcken gegen die gedachte Sturmflut kämpft, rücken 9.01 Uhr die ersten Feuerwehrkräfte an und stürmen die Schule, in der mehrere Dutzend Schüler - gruselig als Opfer geschminkt - auf Rettung warten.

Einer nach dem anderen wird aus den völlig verqualmten Räumen befreit. Auch Ben Balzer. Der 15-Jährige wird von zwei Feuerwehrmännern hinaus getragen. Draußen angekommen, bitten sie ihn, sich mal hinzustellen. Die Retter haben leider keine Trage - Ben Balzer aber hat ein gebrochenes Bein. Im Ernstfall hätte Ben seinen Rettern vor Schmerzen wohl das Trommelfell kaputt gebrüllt.

Derweil werden in Redewisch immer neue Sandsäcke herangekarrt - einmal quer durch den Ort vom Tarnewitzer Bauhof. "Allerdings geht das ein bisschen schleppend", muss Landrat Erhard Bräunig vom THW-Einsatzleiter vor Ort erfahren. Das Problem sei die Logistik, denn nur zwei Multicars stehen für den Transport von knapp 4000 Sandsäcken zur Verfügung. Bis zur nächsten Sandsack-Ladung kann die Zigarettenpause deshalb schon mal 20 Minuten lang sein.

Es ist 10.15 Uhr. Inzwischen sind in Klütz Spezialkräfte vom Gefahrgutzug aus Dassow, Selmsdorf, Gadebusch und Rehna angekommen, um im Chemieraum zu retten, was zu retten ist. "Das hat wirklich lange gedauert", so Chemielehrer Frank Gabriel, "und im Ernstfall muss man sich wohl darauf einstellen, dass es auch Tote und Schwerverletzte geben kann." Da spielt es dann auch keine Rolle, wer oder was die Explosion ausgelöst hat.

Von Doreen Dankert, LN


Schweriner Volkszeitung onlineLudwigsluster Tageblatt
Sonnabend, 22. Oktober 2005

"Arche 05" - Extremfall als Übung

Bundeswehr probte eine Woche die zivil-militärische Zusammenarbeit

Ludwigslust • Erfahrungen in der zivil-militärischen Zusammenarbeit zu sammeln und sie für die Zukunft wirksam zu organisieren, das war das Anliegen einer Übung der Bundeswehr in der vergangenen Woche: "Arche 05 Preax" Hochwasser, Sturmflut, Chemieleck, Evakuierung… - ein ziemlich wahrscheinliches Szenario, rein theoretisch durchgespielt.

Im Ludwigsluster Landratsamt sitzt von Montag bis gestern Mittag das Kreisverbindungskommando Ludwigslust - sechs Reservisten der Bundeswehr, die in zwei Schichten rund um die Uhr Dienst schieben. Ihre Utensilien sind eine Landkarte der imaginären Katastrophenregion und der Hochwasserabwehrplan des Landkreises. Über "Lotus Notes" sind sie mit den benachbarten Kommandos, dem Landeskommando Schwerin und dem Wehrbereichskommando 1 in Kiel in ständiger Verbindung. Zudem liefert ihnen das System - das sich momentan noch in der Erprobung befindet, baldmöglichst aber auch in Ernstlagen zum Einsatz kommen soll - alle relevanten bundeswehrinternen Informationen, wie Truppenstärken, Material, Reserven…

Christian Rosenkranz, Oberstleutnant der Reserve ist Beauftragter der Bundeswehr. Als Kontaktmann zum Landkreis, der die Katastrophenlage im Ernstfall managen muss, führt er das Kommando. Seine Leute geben Lagen durch, schätzen die sich immer wieder ändernden und schließlich zuspitzenden Situationen ein. Soldaten, Panzer, Hubschrauber - alles, was die Bundeswehr im weiten Umkreis aufzubieten hat - wird auf der Landkarte in Position gebracht. Hin- und hergeschoben, schließlich hin- und hergezerrt. Drum herum gilt es, die Logistik am Laufen zu halten und dem Landkreis Empfehlungen zu geben.

Bundeswehr nicht mehr so präsent in der Fläche

Die Notwendigkeit der Übung - so hart an der Realität gefahren wie möglich und doch eine Übung - ergibt sich aus vielen Faktoren. Gravierend seien zwei, so Oberstleutnant d.R. Rosenkranz. "Zum einen hat die Katastrophendichte weltweit in den letzten Jahren extrem zugenommen, egal ob die Unbilden technischer, politischer und wetterdingter Natur sind. Andererseits ist die Bundeswehr infolge des Stationierungskonzeptes von 2004 in der Fläche längst nicht mehr so präsent wie noch vor Jahren. Da stellt sich in der Tat die Frage, was kann Bundeswehr in zivilen Extremlagen wie der angenommenen heutzutage überhaupt noch ausrichten?"

Am vierten Tag der Übung ist es für eine erschöpfende Einschätzung freilich noch zu früh. Doch für Oberstleutnant Rosenkranz hat sich eines bereits erwiesen: "Die Bundeswehr, bei unserer Übung wie auch im Sommer 2002 vom Landkreis frühzeitig um Unterstützung gebeten, ist nur noch bedingt in der Lage, zur rechten Zeit am rechten Ort immer ausreichend Kräfte zusammenzuziehen. Insgesamt läuft die Übung aus unserer Sicht zwar erfreulich gut. Bis auf einen Systemabsturz klappt das Zusammenspiel, kreis- und länderübergreifend. Doch es hat sich vielfach gezeigt, dass die Bundeswehr eben kein Riesen-THW mit Endlosreserven ist."

Ungeachtet der aufgezeigten Defizite ist Rosenkranz überzeugt: die Armee ist gefordert, vorbereitet zu sein und das Undenkbare zu denken. Eine Trainingswoche wie die zurückliegende könne da nur helfen.

Simone Herbst

Foto (im Original - hier nicht vorhanden): Bundeswehrsoldaten bei der Einsatzbesprechung
Ostseezeitung

Wochenendausgabe, 22. Oktober 2005  |  Mecklenburg-Vorpommern

Große Katastrophenschutzübung begann in der Küstenregion

Schwerin (dpa) In der Küstenregion Mecklenburg-Vorpommerns und Schleswig-Holsteins hat gestern die bislang größte Katastrophenschutzübung begonnen. Das Szenario gehe von einer Sturmflut aus, die durch ein Sturmtief über der nördlichen Ostsee ausgelöst wurde, teilte das Schweriner Innenministerium mit. Heute soll sich die Situation laut Szenario auf Grund steigender Wasserstände und schlechteren Wetters zuspitzen, so dass der interministerielle Führungsstab einberufen werden muss. Geübt würden dann unter anderem Maßnahmen gegen Deichdurchbrüche und der Aufbau einer mobilen Sturmflutschutzwand. Im Fährhafen Neu-Mukran auf Rügen sollen "Verletzte" nach einer Schiffshavarie geborgen werden.


Ostseezeitung

Wochenendausgabe, 22. Oktober 2005  |  Titelseite

Wenn es in Wismar "Land unter" heißt

Hochwasser kann in Wismar zur Katastrophe führen. Was dann zu tun ist, wurde in einer landesübergreifenden Übung geprobt.

Wismar Gestern 10 Uhr. Im Rathaus der Hansestadt kommt eine Sturmwarnung für die deutsche Ostseeküste an. "Heute im Tagesverlauf werden an der Küste von Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern Wasserstände um 1,60 Meter über dem mittleren Wasserstand erwartet", heißt es da. Überall in den beiden Küstenländern kommen Katastrophenstäbe zusammen. Allerdings handelt es sich diesmal um eine groß angelegte Übung - "Arche 05".

Unter Leitung von Senator Michael Berkhahn (CDU), der die Bürgermeisterin vertritt, trifft sich der Katastrophenstab der Hansestadt Wismar im Gebäude der Berufsfeuerwehr. Neben Feuerwehr und Polizei sitzen Verwaltungsbeamte verschiedener Bereiche in der Runde, die erste Entscheidungen zu treffen hat. "Der mittlere Wasserstand liegt in Wismar bei fünf Metern", erläutert Feuerwehrchef Wolfgang Schmidt, "ab 1,30 m darüber flutet die Frische Grube über, ab Überschreitung von 1,50 m über Normal Null (NN) sind auch Ziegenmarkt und Rabenstraße betroffen." Angekündigt sind vorerst 1,60 m.

Die Technische Einsatzleitung (TEL), die im Katastrophenschutz-Fahrzeug auf dem Hof der Feuerwehr Stellung bezogen hat, ist angewiesen, binnen 45 Minuten einen Plan der voraussichtlichen Überflutung für den angekündigten Wasserstand zu erarbeiten. 1,60 m über NN bedeutet immerhin Alarmstufe III in der Hansestadt. In einer Vorwarnstufe wurde inzwischen der Hafenkapitän beauftragt, über Rundfunksender zu informieren, dass im Hafengebiet nicht mehr geparkt werden darf. Absperrmaßnahmen für Straßen werden vorbereitet, gefüllte Sandsäcke verladen. Die Polizei ist vorbereitet, mit Lautsprecherwagen die Bevölkerung zu informieren. Inzwischen sitzt auch ein Vertreter der Bundeswehr mit am Tisch des Katastrophenstabes. Er soll darauf vorbereiten, dass zwei Kompanien mit Schaufeln und Spaten zum Sandsäcke füllen und verbauen angefordert werden können sowie zusätzliche Boote. "Wollten wir mit all diesen vorbereitenden Maßnahmen warten, bis der Wasserstand tatsächlich bei 1,60 m über NN angekommen ist, wäre es zu spät", heißt es in der Runde.

Nun erstattet Bernd Meyer den Bericht der TEL: Bei 1,60m über NN gibt es Überschwemmungen am Seglerhafen in Wendorf, die Kuhweide könnte überflutet werden, der Südkai im Westhafen, der Alte Hafen, die Wasserstraße, Fischerreihe, erste Häuser in der Claus-Jesup-Straße und der Breiten Straße wären betroffen. In anderer Richtung stünden Kopenhagener Straße, Rabenstraße, Rabenwiese und Teile von Fischkaten unter Wasser.

Alle notwendigen Maßnahmen für diesen Fall sind eingeleitet. Während der Stab nun Pause hat, werden in der TEL weitere Pläne erarbeitet, zum Beispiel wie angeforderte Hilfskräfte eingesetzt, untergebracht, versorgt werden können. "Steigt der Pegel tatsächlich bis 2,20 m über NN, ist von der Bürgermeisterin zu entscheiden, ob eine Katastrophe ausgerufen werden muss oder nicht. Dann geht es zum Beispiel um Evakuierungen und es gelten eigene Gesetze", erläutert Senator Berkhahn. Doch soweit ist die Übung noch nicht vorangeschritten.

KARSTEN SCHULZ


Ostseezeitung

Freitag, 21. Oktober 2005  |  Titelseite

Flutkatastrophe wird simuliert

Ostvorpommern Eine simulierte Sturmflut mit Wasserständen von bis zu 2,20 Metern über Normal wird heute Abend und Morgen hunderte Katastrophenschutz- und Rettungskräfte in Ostvorpommern beschäftigen. Die Aktion ist Teil einer großen Katastrophenschutzübung der Länder Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Auf der Schlossinsel Wolgast wird dabei die Evakuierung von Menschen geprobt.


Schweriner Volkszeitung onlineNachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern
Freitag, 21. Oktober 2005

Notruf aus dem Klassenzimmer

Einsatzkräfte in Nordwestmecklenburg proben Evakuierung einer Schule

Nordwestmecklenburg • Ein lauter Knall. Schreie. Panik. Bei der Feuerwehr geht ein Notruf ein: Explosion im Klassenzimmer. Die Schule muss evakuiert werden. Das ist das Szenario für eine von mehreren Sturmflut-Katastrophenschutzübungen am Sonnabend an der Küste. In diesem Fall soll im Landkreis Nordwestmecklenburg das Zusammenspiel von Behörden sowie der Aufbau einer Notunterkunft trainiert werden.

kkk

Noch wissen die Helfer nicht, was sie am Einsatzort genau erwartet. Wenn sie Sonnabend früh alarmiert werden, müssen sie auf alles gefasst sein. Klar ist bislang nur, dass sie eine Schule im Bereich Klützer Winkel evakuieren sollen, weil es dort am Tag der offenen Tür zu einer Explosion gekommen ist. Möglicherweise mit Austritt von Chemikalien. "Wir werden sehen, was sich die Chemielehrer ausgedacht haben", sagt Übungsleiter Udo Boddien vom Katastrophenschutz im Landkreis. Rund 40 Schüler und Lehrer sind in die Übung eingeweiht und werden sie so mitgestalten, dass die Einsatzkräfte realitätsnah proben können.

Noch bevor Feuerwehr und Rettungsdienst eintreffen, sollten die schuleigenen Evakuierungs- und Fluchtpläne greifen, erklärt Boddien. Je nach Ausmaß des inszenierten Unglücks kümmern sich die Einsatzkräfte dann um wenige oder zahlreiche Verletzte, die vorher bühnenreif geschminkt werden. Anschließend gilt es, eine Notunterkunft zu schaffen, in der die evakuierten Kinder betreut werden können. "Das könnte die Turnhalle oder auch ein Zelt sein", sagt der Übungsleiter. Schüler registrieren, Eltern informieren, Straßen absperren, gegebenenfalls weitere Lösch- und Sanitätszüge sowie Gefahrgutgruppe oder Notfallbegleiter einschalten, Lageberichte austauschen, Medien unterrichten.

Sicherung der Deiche

All das sind Maßnahmen, die im Ernstfall wie am Schnürchen ablaufen müssen. Evakuierungen und Aufbau von Notunterkünften gehören zu den Aufgaben, die auf den Landkreis zukommen, falls es eine Sturmflut an der Küste gibt. Zugleich dient die Übung dazu, verschiedene Stäbe in Ämtern und amtsfreien Gemeinden zu schulen und das Zusammenspiel aller Einsatzkräfte aufeinander abzustimmen. Bei weiteren Übungen im Kreis wird auch die Deichsicherung mit Sandsäcken geprobt.

Das Training ist hochaktuell: Ende Oktober beginne die Zeit, in der man mit Sturmfluten rechnen muss, weiß Boddien. Problematisch werde es ab Alarmstufe drei, wenn die Wasserstände zwischen 1,50 und zwei Meter über dem normalen Pegel liegen. Was darüber hinaus geht, löst Alarmstufe vier aus - die höchste Stufe. "Das gab es zuletzt im Jahr 2002", erinnert sich der Katastrophenschutz-Experte. Größere Schäden hatte die Sturmflut damals aber nicht verursacht.

Verletzte bei Havarie

Vom Schlimmsten gehen dagegen die Übungsleiter auf der Insel Rügen aus. Hier wird am Sonnabend eine Schiffshavarie simuliert, bei der etwa 40 Personen verletzt werden. Nach der medizinischen Versorgung auf See proben die Einsatzkräfte die Übergabe der Verletzten an Land mit weiterer Behandlung, wie Frank Klaeßen vom Havariekommando berichtet.

Im Landkreis Ostvorpommern steht nicht nur die Evakuierung eines Ortes mit mehr als hundert Menschen auf dem Plan. Eine Rinderherde muss in ein höher gelegenes Weidegebiet gebracht werden. Feuerwehr und Technisches Hilfswerk organisieren die Verlegung der Tiere.

Angela Hoffmann


Kieler Nachrichten
ln-online/lokales vom 21.10.2005 01:00

Sturmflutgefahr: Die zerstörerische Gewalt des Wasser

Eutin - Während Wirbelsturm Wilma über dem Atlantik wütet, beginnt heute eine der größten Katastrophenschutzübungen entlang der Ostseeküste. "Arche 05" simuliert die Abwehr eines schweren Hochwassers. Ein Rückblick auf die Flut von 1872 beweist die Wichtigkeit, gerade für Ostholstein.

Es passierte in der Nacht zum 13. November - einem Freitag. Und niemand hatte 1872 geglaubt, dass dieser Freitag der 13. ein derart schrecklicher Tag voller Verwüstungen werden würde. Zwar lag die bis dahin letzte schwere Sturmflut erst fünf Jahre zurück, hatte aber nicht annähernd ähnliche Zerstörungen angerichtet.

Bereits einige Tage vor der großen Flut trieb ein strammer Südwest-Sturm das Ostseewasser in den Finnischen Meerbusen (Quelle: Aufzeichnungen des Bad Schwartauers Heinz Kiecksee). Am 11. November dann drehte der Sturm auf Nordost, erreichte einen Tag später Orkanstärke und drängte die Wassermassen zurück in Richtung schleswig-holsteinische Ostseeküste. In den frühen Morgenstunden des 13. Novembers bewegte sich die Katastrophe auf ihren Höhepunkt zu: Den Scheitelwasserständen von 3,50 Meter über Normalnull waren die Strandwälle und Deiche Ostholsteins nicht gewachsen. Chroniken beschreiben, dass es allein zwischen Sierksdorf und Niendorf bis zu 16 Durchbrüche gegeben hat. 1150 Hektar Land wurden überflutet. An der gesamten Ostseeküste verloren damals nach Angaben der Uni Kiel 271 Menschen ihr Leben, 15 160 wurden hilfsbedürftig, und 2850 Gebäude waren zerstört oder stark beschädigt.

Im Süden des Kreises waren vor allem Haffkrug, Scharbeutz, Timmendorfer Strand und Niendorf betroffen. Dort gab es insgesamt 24 beschädigte Häuser, 19 zerstörte Gebäude und neun Todesopfer.

Für heutige Maßstäbe erscheint die Zahl der Opfer und Schäden eher gering. Vor dem Hintergrund aber, dass 1872 beispielsweise in Niendorf insgesamt nur 33 Häuser vorhanden gewesen sind, war mit 24 zerstörten oder beschädigten Gebäuden mehr als die Hälfte des Ortes verwüstet. Man muss kein Wissenschaftler sein, um nachzuvollziehen, dass eine Sturmflut ähnlichen Ausmaßes heute zu erheblich größeren Schäden und weitaus mehr Opfern führen würde.

Experten halten die metereologischen Voraussetzungen, die zur Sturmflut von 1872 führten, nicht für ungewöhnlich. Wie schnell sich ähnliches in heutiger Zeit aufbauen kann, wurde im November 1972 deutlich. Damals wurden um drei Meter erhöhte Wasserstände gemessen, die zu Überflutungen mit verheerenden Folgen führten. 63 Menschen kamen ums Leben (siehe unten stehenden Artikel).

Von Martina Janke-Hansen, LN


Lübecker Nachrichten
ln-online/lokales vom 21.10.2005 01:00

Katastrophenalarm: 1300 Helfer bei der "Arche 05"

Eutin/Fehmarn/Dahme - Goldener Oktober statt schwerer Herbststürme: Bislang haben die Launen der Natur Ostholsteins Küste verschont. Doch am morgigen Sonnabend soll ein schweres Ostseehochwasser die küstennahen Orte heimsuchen. Die gesamte Ortschaft Fehmarnsund muss sogar evakuiert werden. Als Notunterkunft steht die Burger Grund- und Hauptschule bereit, wo die Dörfler betreut werden. Zweiter neuralgischer Punkt ist auf dem nahen Festland das "Dahmer Moor". Auch hier drohen die Deiche zu brechen. Der Einsatz einer modernen Sandsack-Füllmaschine soll die Bevölkerung vor dem Schlimmsten bewahren. Doch selbst der Evakuierungseinsatz von 9.30 Uhr an ist nur ein Mosaikstein der großen Katastrophenschutzübung "Arche 05", die heute und morgen an der gesamten Ostseeküste von Flensburg bis zum Oderhaff stattfindet.

Eingebunden in die Übung ist auch der Kreis Ostholstein. Das Kreisverbindungskommando Ostholstein (KVK-OH) übt die zivil-militärische Zusammenarbeit im Katastrophenfall. Die Bundeswehr ihrerseits nutzt diese Übung unter Führung des Wehrbereichskommando I Küste in Kiel zur Erprobung der Stabsarbeit der Landeskommandos Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern und beteiligt sich mit beiden Landeskommandos.

Das KVK-OH hat den Auftrag, Landrat Reinhard Sager über mögliche Hilfeleistungen der Bundeswehr zu informieren und im Bedarfsfall diese Einsätze zu koordinieren, und steht unter Führung von Oberstleutnant a. D. Helmut Neu aus Stockelsdorf. Außerdem dabei: Sein Stellvertreter, Oberstleutnant der Reserve Albrecht Dudy aus Süsel, sowie der Eutiner Oberstabsarzt Karl August Albers und weitere elf Offiziere und Unteroffiziere aus Ostholstein.

In Schleswig-Holstein sind neben dem Führungsstab Katastrophenschutz im Innenministerium auch die entsprechenden Kräfte in den Kreisen Plön und Schleswig-Flensburg sowie in den kreisfreien Städten Lübeck, Kiel und Flensburg beteiligt. Einbezogen sind ferner die Küstenschutzbehörden, die Landes- und Bundespolizei, die Bundeswehr, der Deutsche Wetterdienst, die Wasser- und Bodenverbände sowie das THW und andere Hilfsorganisationen wie die Feuerwehren. Insgesamt sind nach Angaben des Kieler Innenministeriums landesweit über 1300 ehrenamtliche Helfer im Einsatz.

Der heutige Freitag ist weitgehend einem theoretischen Teil vorbehalten, in dem in einer Stabsrahmenübung erprobt wird, wie gut die Kommunikation, die Zusammenarbeit sowie die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zwischen den einzelnen Einheiten funktioniert. Erst morgen wird der Ernstfall simuliert. Zwar gilt die Ostsee als weniger vom Hochwasser gefährdet als die Nordsee, dennoch kann niemand ausschließen, dass sich eine ähnliche Katstrophe wie im November 1972 wiederholt. Damals wurden um drei Meter erhöhte Wasserstände gemessen, die zu Überflutungen mit verheerenden Folgen führten. 63 Menschen kamen dabei ums Leben, darunter 31 in Schleswig-Holstein.

Wenn das angenommene "sehr schwere Ostseehochwasser" morgen Vormittag über Fehmarnsund hereinbricht, kommt das Leben in der kleinen Ortschaft natürlich nicht zum Erliegen. Informiert sind alle knapp 100 Einwohner, doch die Teilnahme bleibt freiwillig. GJS/jhw


Ostseezeitung

Donnerstag, 20. Oktober 2005  |  Wismar und Umgebung

Sirenenklang ist Teil der Sturmflutübung

Wismar Eine große Katastrophenschutzübung zur Bekämpfung und Abwehr einer Sturmflut an der Ostsee findet morgen und Sonnabend entlang der Küste Mecklenburg-Vorpommerns und Schleswig-Holsteins statt. Ziel ist die praktische Erprobung der Abwehrplanungen beider Länder. Bei der Übung wird von einer zu erwartenden Sturmflut ausgegangen, bei der der Wasserstand 2,20 Meter über Mittel beträgt. Dabei soll die länderübergreifende Zusammenarbeit einschließlich der Bundesdienststellen erprobt werden, wie zum Beispiel das koordinierte Handeln aller beteiligten Umwelt-, Küsten- und Katastrophenschutzbehörden. Dazu üben die Führungsstäbe beider Länder und der Küstenkreise und -städte sowie zahlreiche Rettungskräfte vor Ort. Wie die Stadtverwaltung Wismar mitteilte, werden während der Übung die Sirenen im Hafenbereich probeweise ausgelöst. Zudem werden die Bürger in diesem Gebiet durch Lautsprecher informiert.


Ostseezeitung

Donnerstag, 20. Oktober 2005  |  Stadt und Land

Rettungskräfte proben Einsatz nach Sturmflut

Grevesmühlen Eine großangelegte Katastrophenschutzübung zur Abwehr und Bekämpfung einer Sturmflut an der Ostseeküste findet am 21. und 22. Oktober in der Küstenregion Mecklenburg-Vorpommerns und Schleswig-Holsteins statt. Das Übungsszenario geht von einer zu erwartenden Sturmflut aus, die durch ein Sturmtief über der nördlichen Ostsee hervorgerufen wurde. Es wird entlang der Ostseeküste mit Wasserständen gerechnet, die bis zu 2,20 Meter über dem Mittelwasser erreichen können.

Ziel der Übung ist, die Abwehrplanungen der Länder Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein in der Praxis zu testen. Dabei soll die länderübergreifende Zusammenarbeit einschließlich der zuständigen Bundesdienststellen erprobt werden, wie zum Beispiel das koordinierte Handeln aller beteiligten Umwelt-, Küsten- und Katastrophenschutzbehörden. Dazu üben die Führungsstäbe der beiden Bundesländer, der Ostseeküstenkreise und -städte sowie zahlreiche Rettungskräfte vor Ort. In Redewisch und Tarnewitz werden Maßnahmen gegen Deichdurchbrüche geprobt, außerdem die Brandbekämpfung, die Evakuierung einer Schule, die Bergung und Evakuierung von Personen sowie die Betreuung von Betroffenen und Einsatzkräften.


Ostseezeitung

Donnerstag, 20. Oktober 2005  |  Stadt und Land

Sturmflut-Bekämpfung wird landesweit geprobt

Rostock-Stadtmitte In einer großen Katastrophenschutzübung sollen am Sonnabend landesweit sowie in Schleswig-Holstein Abwehr und Bekämpfung einer Sturmflut an der Ostseeküste geprobt werden. Das teilt das Innenmisterium mit. In der Übung wird von Wasserständen bis zu 2,20 m über dem Mittelwasser ausgegangen. Praktisch erprobt werden sollen Abwehrplanung und Zusammenarbeit der Umwelt-, Küsten- und Katastrophenschutzbehörden beider Bundesländer. In Mecklenburg-Vorpommern wird an sieben Standorten der Ernstfall geprobt. In Rostock stehen Sicherungsmaßnahmen im Stadthafen auf dem Programm.

 

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zuletzt bearbeitet:  Oktober 2005    


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