CSD am 18.07.2009 in der Hansestadt Rostock

Veranstaltungsbilder 2009 (Auswahl)

Ob und wann weitere Fotos vom Christopher Street Day Rostock 2009 veröffentlicht werden steht noch nicht fest, auf Anfrage stehen zumindest weitere zur Verfügung.

Urheberrecht, Anfragen zu besserer Qualität und anderweitiger Nutzungsmöglichkeit für alle Fotos auf dieser Seite:  André Axmann

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CSD 2010

Folgende Christopher Street Day Termine sind bisher für 2010 vorgesehen (ohne Gewähr):

• 16. / 17. April   •   CSD Südwest in Lörrach
• 04. - 06. Juni   •   Düsseldorf
• 06. - 13. Juni   •   Dresden
• 12. Juni   •   Regensburg
• 12. / 13. Juni   •   Berlin
• 17. - 20. Juni   •   Trier
• 19. Juni   •   Berlin
• 19. Juni   •   Brühl
• 19. Juni   •   Oldenburg
• 25. Juni   •   03. Juli - Schwerin
• 02. - 04. Juli   •   Köln
• 10. Juli   •   Kiel
• 10. - 17. Juli   •   Leipzig
• 16. - 18. Juli   •   Frankfurt / Main
• 17. Juli   •   Bielefeld
• 17. / 18. Juli   •   München
• 17. Juli   •   Münster / Westfalen
• 17. Juli   •   Rostock
• 23. / 24. Juli   •   Braunschweig
• 23. Juli - 1. August   •   Stuttgart
• 24. Juli   •   Duisburg
• 31. Juli   •   Mainz
• 31. Juli   •   Würzburg
• 31. Juli - 08. August   •   Hamburg
• 06. - 14. August   •   Augsburg
• 07. August   •   Essen
• 09. - 15. August   •   Lübeck
• 14. August   •   Wuppertal
• 20. - 22. August   •   Koblenz
• 21. August   •   Kassel
• 21. August   •   Siegen
• 28. August   •   Hannover

Presseecho zum CSD Rostock 2009

    Montag, 20.07.2009

Umzug wie bei der Love-Parade

3500 Teilnehmer bei Rostocker CSD / Heiratsantrag auf dem Neuen Markt

Rostock   •   Nadine Schuldt

Harte Technoklänge dröhnen aus den Bässen des bunt geschmückten Trucks. Die Regenbogen-Fahne, das Symbol der Homosexuellen, ist über seine Motorhaube gespannt. Aus einem anderem Gefährt ertönt Gloria Gaynors Partyhymne "I will survive". Junge Männer mit freiem Oberkörper werfen Bonbons und Kondome auf die Straße. Neben den Trucks gehen Frauen Hand in Hand miteinander, Männer tragen Lederwesten über den freien Oberkörper.

So offen zeigen sich Sonnabendnachmittag einige der 3500 Teilnehmer des siebten Christopher-Street-Days (CSD), der Parade der Schwulen und Lesben. "Das sind 1500 Leute mehr als 2008", freut sich Frank-Egon Naß, Vorstandsmitglied und Sprecher des CSD. Der Tross aus zwölf Trucks setzte sich kurz nach 15 Uhr vom Neuen Markt aus in Bewegung. "Eure Freiheit muss auch unsere sein" lautete dieses Jahr das Motto des Umzug, das für die Gleichstellung aller Menschen im Artikel 3 des Grundgesetzes wirbt.

"Beispielsweise können wir nur Lebenspartnerschaften eingehen, und wir dürfen auch kein fremdes Kind adoptieren", sagt Christiane Quick. Die 27-Jährige würde gerne mit ihrer Freundin Nadine Kinder adoptieren, doch bei der aktuellen Gesetzgebung sieht sie nur wenige Chancen dafür.

Allerdings lässt sie sich vom politischen Motto nicht den Spaß an der Parade verderben. Im Gegenteil. Mit ihrer Freundin bewegt sie sich hinter dem Wagen des Moya-Clubs in Richtung Radisson-Hotel. "Es war schon ein imposanter Anblick, als wir uns umdrehten und noch einmal in Richtung Neuer Markt schauten", staunt sie.

Im weißen Kleid als Serina Dewitt Bucater unterwegsEinen Blick auf Manuel Bolz, der sich noch vor dem ersten Truck befand, kann sie dabei allerdings nicht werfen. Einen jungen Mann hätte sie wahrscheinlich auch gar nicht gesehen. Der 20-Jährige sieht aus wie eine Frau: Unter dem weißen Kleid trägt er Silikonbrüste, schwarze Hackenschuhe. Eine rote Langhaar-Perücke vollenden das Styling. "Ich brauche dazu zweieinhalb Stunden", erzählt Manuel. Und seinen Namen ändert er gleich mit. Statt Manuel nennt er sich dann "Serina Dewitt Bukater". Zusammen mit seinem Ehemann, der passend zu Manuels Outfit einen weißen Anzug trägt, besucht er den Rostocker CSD zum zweiten Mal. "Er hat sich im Vergleich zu 2008 gesteigert", sagt er. Im vergangenen Jahr hätten wohl einige Umzugsteilnehmer Pfefferspray dabei gehabt, doch dieses Mal sei alles friedlich verlaufen, erzählt Manuel alias Serina. Doch so wie er hatten sich nur sehr wenige der Teilnehmer "aufgebrezelt". Schade, findet Christiane Quick. In den Augen der Rostockerin gehöre das Schrille und Extravagante gerade zum CSD dazu. "Es ist ja auch ein Lebensgefühl, was sie mit der Kleidung ausdrücken", sagt die Studentin.

Sie ist mittlerweile mit dem Partytross in der Innenstadt angekommen. Die laute Musik lockt zahlreiche Passanten aus den Geschäften.

Während einige von ihnen dem ausgelassenen Treiben etwas ungläubig zuschauen, winken andere Fußgänger dem Umzug sogar zu. "Wenn ich in die Gesichter der Leute gucke, dann sind sie freundlicher als in den vergangenen Jahren", stellt Christiane Quick fest.

Ein Ja gehaucht und die Liebste geküsstPartylieder wie "YMCA" der Village People werden nun auf den Trucks aufgelegt, die sich ihren Weg vorbei am Uni-Gebäude in Richtung August-Bebel-Straße bahnen. Im Getümmel sind auch zwei Frauen in Latexkostümen, die Flyer für ein spezielles Geschäft austeilen.

Am Umzug nehmen auch Florian Herzberg und sein Freund Rene Wittner teil. "Für Rostocks Größe ist der Umzug gut gestaltet", erzählt Rene. Sie seien 2008 in Dresden gewesen und da wäre nicht annähernd so viel los gewesen wie in der Hansestadt, fügt der 31-Jährige hinzu.

Die beiden sowie ein Großteil der Umzugsteilnehmer feiern später noch ausgelassen zu den Liedern der Künstlerin Caro auf dem Neuen Markt weiter. Doch nicht nur die Sängerin erntet großen Applaus für ihre Lieder, auch Franziska Schulz wird zugejubelt. Mit den Worten "Ich liebe Dich und ich will dich heiraten", macht sie ihrer Freundin Annika Schefin auf der Bühne einen Heiratsantrag. Diese haucht nur noch ein "Ja" ins Mikro und küsst ihre Liebste.

   /OZ/LOKAL/HRO vom 20.07.2009

Homosexuelle fordern Gleichberechtigung

2000 feierten Christopher Street Day

Unter dem Motto "Eure Freiheit muss auch unsere sein" zogen die Teilnehmer durch Rostock.

Die schrill-bunte Demo gehört längst zu Rostock wie die Hanse Sail. Viele Homosexuelle feierten ihren bereits siebten Christopher Street Day.

Stadtmitte Am Rathaus weht die Regenbogenfahne, von bunten Wagen werden nicht nur Gummibären, sondern auch Kondome geworfen, schrille Typen tanzen ausgelassen auf dem Neuen Markt. Zum siebten Mal wurde am Sonnabend in Rostock der Christopher Street Day (CSD) gefeiert. Wie in jedem Jahr verliehen Schwule und Lesben ihrer Forderung nach gesellschaftlicher Anerkennung lautstark Ausdruck. Mit einer fröhlichen Party und einem Demo-Zug durch die Stadt.

Zwölf Wagen und mehr als 2000 Teilnehmer zähle die Parade, sagte erfreut Mitorganisator Frank-Egon Naß vom Verein Rat + Tat sowie vom Vorstand des 2005 gegründeten CSD-Vereins. Nicht nur aus Rostock, sondern aus ganz Norddeutschland und Berlin waren Schwule und Lesben angereist. "Auch Freunde aus Bayern" hatte Naß gesichtet. Am Straßenrand ließen sich tausende Rostocker und Urlauber das muntere Spektakel nicht entgehen.

Der Christopher Street Day erinnert an Auseinandersetzungen zwischen Homosexuellen und der Polizei vor genau 40 Jahren in New York. Damals begann der offene Kampf um Gleichberechtigung, daran hat sich bis heute nichts geändert. Der Anlass für die CSD-Party bleibt daher politisch. Das Motto 2009: "Eure Freiheit muss auch unsere sein". Das, so die zentrale bundesweite Forderung, müsse sich auch in Artikel drei des Grundgesetzes wiederfinden. "Niemand darf wegen seiner sexuellen Identität diskriminiert und benachteiligt werden", sagte Verena Hirdina vom CSD-Verein. Vertreter von SPD, Grünen, Linker und FDP hatten's vernommen. Sie beteiligten sich mit Ständen und Wagen an der Demo.

Gegen 18 Uhr erfuhr die fröhliche Party mit einer Schweigeminute eine Unterbrechung, Luftballons stiegen in den Himmel auf. "Wir erinnern uns an jene, die im vergangenen Jahr gegangen sind", erklärt Frank-Egon Naß. Aids - nach wie vor auch in der Schwulen-Szene ein gewichtiges Thema.

Nach der Parade wurde ausgiebig mit einem bunten Kulturprogramm gefeiert. Zunächst auf dem Neuen Markt. Später zog die Festgemeinde zu einer langen Nacht ins Moya um.

THOMAS NIEBUHR

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