Flußbad Rostock am Mühlendamm • Presseecho

Folgende (Zeitungs)Artikel aus der (regionalen) Presse oder Internetseiten beschäftigen sich u.a. mit dem Flußbad am Mühlendamm in Rostock:



DBU - Deutsche Bundesstiftung Umwelt

04.08.2006

Beherzter Kopfsprung in Öko-Vision: Flussbad in Rostock bald naturnah

Solaranlage für Warmwasser - Umweltbildungskonzept für Kinder und Jugendliche - DBU hilft mit 41.000 €

8.000 Besucher jährlich und zwölf Sportvereine mit verschiedenen Sportarten nutzen regelmäßig das Fluss- und Sonnenbad in Rostock. Durch eine aktive Umweltbildungsarbeit werden jetzt neue Akzente gesetzt.

Rostock. Den kommunalen Bädern in Deutschland stehen die Finanznöte bis zum Hals! Die Freibäder in Niedersachsen etwa decken nach einer Studie des Bundes der Steuerzahler ihre Kosten durchschnittlich nur zu einem Drittel durch eigene Einnahmen. Statistisch subventioniert der Steuerzahler jeden Badegast mit 3,52 € pro Jahr. Ideen sind gefragt! Die werden für das Fluss- und Sonnenbad in Rostock jetzt entwickelt. Mit 41.000 € hilft die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU), das Anfang der 20er Jahre gebaute Bad naturnah umzugestalten und durch eine aktive Umweltbildungsarbeit neue Akzente zu setzen. Eine Solaranlage für die Warmwassergewinnung soll Kindern und Jugendlichen zeigen, welche Möglichkeiten erneuerbare Energien bieten. DBU-Pressesprecher Franz-Georg Elpers: "Hier werden geeignete Maßnahmen ergriffen, einer zunehmenden Naturentfremdung entgegen zu wirken."

Bad soll zukünftig ehrenamtlich betrieben werden

Anfang der 20er Jahre gebaut, nun bald naturnah umgestaltet: Das Fluss- und Sonnenbad in Rostock.

Das Gelände des von der Warnow gespeisten Flussbades umfasst rund 12.000, die dazugehörige Wasserfläche rund 3.500 Quadratmeter, knapp die Hälfte eines Fußballfeldes also. Nach dem Bau des ersten Hallenschwimmbades in den 50er Jahren hatte das Bad an Bedeutung verloren und war 2003 zum Verkauf ausgeschrieben worden. Im April 2005 schloss der gemeinnützige Sportverein Lederhexen einen Erbbaurechtsvertrag für 50 Jahre mit der Stadt ab. Das Bad soll zukünftig ehrenamtlich betrieben werden. Neben dem öffentlichen Badebetrieb sollen auch weitere Sportarten wie Kanupolo, Wasserball, Beach-Volleyball, Schwimmen, Tauchen und Triathlon angeboten werden. 8.000 Besucher und zwölf Sportvereine mit verschiedenen Sportarten nutzen regelmäßig das Bad.

Lebensräume für Tiere und Pflanzen optimieren

Die Umgestaltung des Geländes erfolgt in zwei Schritten. Zunächst wurden bereits die nicht mehr standsicheren Uferbefestigungen abgerissen, wurde das Ufer renaturiert. Danach ist eine naturnahe Umgestaltung des gesamten Geländes vorgesehen. Dadurch sollen Lebensräume für Tiere und Pflanzen optimiert, die Wasserqualität durch die reinigende Wirkung der Pflanzen verbessert werden. Außerdem sollen auf dem Gelände Ruhezonen, naturnahe Spielmöglichkeiten zum Klettern, Hangeln, Schwingen, Balancieren, Spielhecken als Erlebnisraum, Spielhügel sowie ein Wasser-Matsch-Bereich errichtet werden.

Hauptzielgruppe der Umweltbildungsarbeit sind Kinder von sechs bis zwölf Jahren

Die naturnahe Umgestaltung soll durch Umweltbildungsarbeit begleitet werden. An geeigneten Teilprojekten sollen Kinder und Jugendliche direkt mitwirken. Die Hauptzielgruppe der Umweltbildungsarbeit sind Kinder von sechs bis zwölf Jahren. Elpers: "Der Kontakt mit der Natur ist Stadt-Kindern zum Teil vollkommen abhanden gekommen. Außerdem kann hier dem typischen Bewegungsmangel junger Stadt-Menschen entgegen gewirkt werden. Auch die lebenswichtige Bedeutung des Mediums Wasser wird vermittelt."

Kontakt zu Kindergärten und Grundschulen in der Umgebung

Schon 2005 hatte der Verein Kontakt zu Kindergärten und Grundschulen in der Umgebung aufgenommen. Für die kommenden Jahre wurde eine intensive Zusammenarbeit vereinbart. So soll z.B. bei Ausflügen, Wandertagen und anderen Aktivitäten der Lebensraum Warnow von Kindergartenkindern und Schülern untersucht werden. Ein mobiles Labor soll die Möglichkeit bieten, Wasser-, Boden- und Luftproben zu untersuchen. Auch der Einsatz von modernen wasser- und energiesparenden Installationen bei den Sanitäranlagen soll demonstriert werden. Die Universität Rostock wird das Projekt durch Umfragen bei den Nutzern wissenschaftlich begleiten.

Ansprechpartner für Fragen zum Projekt (AZ 20417): Uwe Richter, Verein "Lederhexen"


Dienstag, 04. April 2006  |  Hansestadt Rostock

Kanu-Vereine eröffnen Paddelsaison

Stadtmitte Der Rostocker Kanu-Club, der RSV Sturmvogel, die HSG Uni Rostock und die Lederhexen eröffnen am kommenden Sonnabend mit einer Kanu-Tour in Richtung Niex die Paddelsaison. Die Tour startet um 10 Uhr vom Gelände des Rostocker Kanu-Clubs am Mühlendamm 35b. Der Fahrt können sich alle Bootsbesitzer anschließen.

Am Nachmittag wird auf dem Vereinsgelände des Rostocker Kanu-Clubs über die Vielfalt des Kanusports informiert. Auch die Nachbarvereine RSV Sturmvogel und Lederhexen (Flussbadgelände) haben ihre Türen für Neugierige geöffnet.

Ab 14 Uhr führen erfahrene Kanuten des Rostocker Kanu-Clubs ihr Können vor. Dabei sind die Vereinsangebote Kanurennsport, Kanuwandern, Kanumehrkampf und Kanupolo zu erleben. So wird beispielsweise die Bundestrainerin der U 21-Nationalmannschaft die Trendsportart Kanupolo vorstellen.

Wer selbst aktiv werden möchte, kann sich unter Anleitung von qualifizierten Kanutrainern in die verschiedenen Bootstypen begeben.


Donnerstag, 29. Dezember 2005  |  Hansestadt Rostock

Stadtgeschichte pur in zwei neuen Rostock-Büchern

Stadtmitte Im Herkules-Verlag Kassel sind dieser Tage zwei neue Rostock-Bücher erschienen, die Stadtgeschichte pur darbieten. Autor beider Sachbücher ist der Rostocker Museologe Ronald Piechulek.

Geschichten aus den 20er- und 30er-Jahren hat er in dem Büchlein "Sonnabends war Badetag...und sonntags ging's ins Schweizerhaus" zusammengetragen. Da geht es um das Baden daheim, im Warnow-Flussbad und in der Ostsee, die letzten beiden großen Kirchen Rostocks oder das jährlich wiederkehrende Hochwasser. Man erfährt, wo die Rostocker und ihre Gäste einkauften, was es mit der "Thingstätte" im Barnstorfer Wald auf sich hatte und wie die gewaltigen Speicher im Rostocker Stadthafen entstanden sind.

Das zweite Buch mit dem Titel "Rostock – 'Olle' DDR-Zeiten" ist eine Bildchronik, die den Leser beginnend von den Enttrümmerungsarbeiten nach dem Zweiten Weltkrieg über die Jahre des sozialistischen Rostock bis zur deutsch-deutschen Wiedervereinigung 1990 führt.

Zahlreiche Fotos dokumentieren das Leben in der DDR, die für den einen ein Stück Heimat, für den anderen ein zu eng geschnürtes Korsett war, aus dem man nicht herauskonnte. Unter anderem sind in dem Buch einmalige Aufnahmen von der Ruine der Jakobikirche, vom Eiswinter 1962 / 63, vom Gelände der Ostseemesse oder vom Besuch des kubanischen Staatschefs Fidel Castro in Rostock zu sehen.

Aber auch die – vielen Rostockern noch in Erinnerung gebliebenen – Kundgebungen zur Ostseewoche und zum 1. Mai kann man beim Blättern im Buch wiederfinden. Das Buch endet mit interessanten Aufnahmen von den großen Demonstrationen gegen das DDR-System im Jahre 1989.


Freitag, 11. November 2005  |  Titelseite

Lederhexen für Engagement geehrt

Stadtmitte Der Verein "Lederhexen" wurde gestern für den Erhalt des Flussbades mit der Richard-Siegmann-Medaille 2005 geehrt. Der Preis der Richard-Siegmann-Stiftung ist mit 3000 € dotiert und wird für beispielhafte Projekte von, mit oder für Kinder und Jugendliche verliehen. Außerdem sollen die Projekte wirksam zum Erhalt beziehungsweise zur Verbesserung der Stadtkultur beitragen. Für den Preis waren 24 Bewerbungen eingereicht worden.

Zwei weitere Förderpreise mit einem Wert von je 1000 € waren von der SIV.AG und Grieger Mallison Ecovis gespendet worden. Diese Preise gingen an die Caritas Mecklenburg für das Projekt "Die vergessenen Kinder – Kinder von Suchtkranken" sowie an den KFZ-Selbsthilfeverein für den Ausbau eines Erlebnishauses zur Integration behinderter Jugendlicher.

"Wir wollen eine Zukunft für unsere Stadt. Dazu gehört, nicht in Jahresscheiben zu denken, sondern in Generationen", betonte Hajo Graf Vitzthum, RSAG-Vorstand und Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung. Alle eingereichten Projekte hätten aufgezeigt, dass "unermüdliches, oft ehrenamtliches Bürgerengagement und tiefes Interesse an echten Entwicklungschancen für Kinder und Jugendliche Gutes auf den Weg bringen". Der Namensgeber der Stiftung, Richard Siegmann, war zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts 38 Jahre lang Direktor der Rostocker Straßenbahn AG und wirkte als Vordenker und Motor für die Stadt.


mvregio

Richard Siegmann-Medaille erstmals vergeben

11.11.2005: Rostock/MVr Die Richard Siegmann-Stiftung vergab am Donnerstag, den 10.11.2005, erstmals die Richard-Siegmann-Medaille.

Beteiligte der Vergabe der Richard Siegmann-MedailleVerliehen wurde die mit 3.000,00 € Preisgeld dotierte Richard-Siegmann-Medaille 2005 für ein beispielhaftes Projekt von, mit oder für Kinder und Jugendliche, welches wirksam zum Erhalt bzw. zur Verbesserung der Stadtkultur beiträgt oder in dem sich Kinder und Jugendliche für das Gemeinwohl engagieren.

24 Bewerbungen wurden eingereicht. Die Jury, in der Sozialsenator Herr Dr. Nitsche, Herr Dr. U.B. Vetter als Redaktionsleiter der NNN, Herr Böhm als Geschäftsführer von tv-rostock, Frau Voß als Oympiamedailliengewinnerin von 1976 im Handball, Herr Polizeioberrat Kühl, Frau Stiemer vom Jugendamt und Herr Borowski, Jugendpfarrer, mitarbeiten, und das Stiftungskuratorium beschlossen, die Lederhexen für ihr Engagement zum Erhalt des Flussbades mit der Richard-Siegmann-Medaille 2005 zu ehren.

Des Weiteren wurden zwei Förderpreise mit dem Wert von je 1.000 € durch die S.I.V. AG und Grieger Mallison Ecovis gespendet. Diese wurden an die Caritas Mecklenburg e.V. für das Projekt "Die vergessenen Kinder - Kinder von Suchtkranken" und den Kfz-Selbsthilfeverein für den Ausbau eines Erlebnishauses zur Integration behinderter Jugendlicher vergeben.

Hajo Graf Vitzthum (Foto mitte links), Technischer Vorstand der RSAG und Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung, sieht in der Vergabe der Medaille und der Förderpreise vor allem eine notwendige Stütze, mehr für unsere Zukunft zu tun: "Wir wollen eine Zukunft für unsere Stadt. Dazu gehört, nicht in Jahresscheiben zu denken, sondern in Generationen. Geben wir zukünftigen Generationen Spielräume, damit sie sich entfalten können, geben wir ihnen ein Zuhause und vermitteln ihnen Werte, werden sie hier Wurzeln schlagen. Individuelle Perspektiven sichern auch die Zukunftsfähigkeit unserer Stadt. Wir müssen heute dafür viel tun - unter anderem Projekte dieser Art anschieben, fördern, Menschen ermutigen und Vertrauen schaffen."

Das allein 24 Projekte eingereicht wurden, bewerten Jury und Kuratorium als einen großen Erfolg. Alle Projekte zeigen ganz individuell auf, dass unermüdliches, oft ehrenamtliches Bürgerengagement und tiefes Interesse an echten Entwicklungschancen für Kinder und Jugendliche Gutes auf den Weg bringen.

In Generationen zu denken und Werte für sie zu schaffen war auch Anliegen des Namensgebers der Stiftung. Richard Siegmann, 38 Jahre Direktor der Rostocker Straßenbahn AG, hat entscheidend zukunftsträchtige Technologien vorangetrieben, bei der Verknüpfung von Stadt und Unternehmen sowie bei der Prägung eigener Rostocker Identität als Tourismus- und Wirtschaftsstandort als Vordenker und Motor gewirkt. Seine Arbeit bis Mitte der 30er Jahre des 20. Jahrhunderts war für die Hansestadt Rostock von solcher Bedeutung, dass durch die jährliche Vergabe der Richard-Siegmann-Medaille mit einem daran angeknüpftem Thema daran erinnert werden soll.

MVregio Rostock ts/hro
Foto: J. Kloock


Montag, 27. Juni 2005  |  Titelseite

Lederhexen laden ins Flussbad

Das Flussbad am Mühlendamm hat nach zweijähriger Pause seit dem Wochenende wieder geöffnet. Das traditionsreiche Bad wird nun von dem Verein "Lederhexen" betrieben.

Stadtmitte Die Badesaison hat nach zweijähriger Ruhepause im Flussbad am Mühlendamm wieder begonnen. Die 180 Mitglieder des Sportvereins "Lederhexen", unter ihnen 130 Jugendliche, bewarben sich auf die Ausschreibung der Stadt. Sie erhielten 2003 den Zuschlag, haben seit einem Jahr den Nutzungsvertrag und seit zwei Monaten das Erbbaurecht. "Als wirtschaftlicher Geschäftsbereich des Vereins geschieht das meiste in ehrenamtlicher Tätigkeit", sagt Uwe Richter (33), Vorsitzender des Vereins, und nennt Geschaffenes: Altholzbeseitigung und WC-Bau, Gelände und Stege sanieren, Wasserleitungen bauen und Sand herankarren, Sperrleinen auslegen und den alten Eingangskiosk abbrechen. Viele Helfer, auch aus kleinen Betrieben, gab es. Noch ist viel zu tun: Ein Stück Ufer ist zu befestigen, ein Funktionsgebäude mit Umkleiden, Duschen und Vereinsräumen soll entstehen. Die Gelder dafür müssen dafür noch zusammengetragen werden.

Am Sonnabend wurde Einweihung gefeiert mit Anbaden, Volley- und Wasserball sowie Live-Musik. Für Wasserballer Bastian (13) ist der Sprungturm das beste. Jasmin und Sarah kamen eigens aus Evershagen. Maleen, Franziska und Brian tummelten sich bei 21 Grad Wassertemperatur im Nass. Drei Rettungsschwimmer werden ehrenamtlich im Einsatz sein. Zu ihnen gehört der angehende Student Hannes Nozon.

Bis zum 30. September soll die Saison gehen. Für 2,50 € (Kinder: 1,25) gibt es einen Tag Badevergnügen. Saisonkarten machen das Ganze noch preiswerter.

JÜRGEN FALKENBERG

Sonnabend, 18. Juni 2005

Große Pläne für das Flussbad

Wiedereröffnung am 25. Juni/Mehr Angebote für Jugendliche und Familien

"Das Schulfest am Dienstag stellt für uns die Generalprobe dar", erzählt Uwe Richter, Vorstandsmitglied des Lederhexen-Vereins und Betreiber des Flussbades, gespannt.

Damit spielt er auf den nahenden Eröffnungstermin des Freibades am 25. Juni an. Vorab – also zur Schulfete – nutzen bereits die Schüler des Förderzentrums am Schwanenteich Badestelle, Rasenfläche und das neue Volleyballfeld. "Wir haben dafür 50 Kubikmeter Strandsand aus Warnemünde angefahren", beschreibt der Hobby-Wasserballer den Bauvorgang.

Um einen risikoarmen Start in die Badesaison gewährleisten zu können, suchen die Ehrenamtler immer noch Rettungsschwimmer. "Wir brauchen mindestens zwei erfahrene Kräfte, die die Aufsicht übernehmen", appelliert das Vorstandsmitglied, das auch Aushänge in der Sportfakultät und den Mensen angebracht hat. Pro Tag gebe es eine Aufwandsentschädigung von 20 €. Die Verträge würden auf zwei Wochen geschlossen, teilt Uwe Richter mit.

Nachdem im Januar – nach zweijähriger Schließung des Flussbades – der Nutzungsvertrag in Kraft trat, hat sich einiges auf dem Gelände bewegt. 30 Kubikmeter Schutt und "Berge von Totholz" wurden seitdem entsorgt sowie marode Gebäude wie der Kiosk im Eingangsbereich entfernt.

"Wir wollen das Gelände Schritt für Schritt herrichten", lenkt Richter den Blick auf einige Zukunftsaufgaben. Mit dem Erbbaurechtsvertrag von Ende April können die nun angeschoben werden.

Geplant ist, die Nordseite familienfreundlich zu gestalten – etwa mit der Einrichtung eines Kinderspielplatzes und einer kindgerechten Wasserrutsche – und die Südseite für Jugendliche herzurichten. Springturm und Volleyballfeld bilden hierfür erste Ansätze. Überfällig sei jedoch die Sanierung der Kaimauer im südlicheren Bereich des Geländes, denn dort sei die Uferbefestigung unterspült, fuhr er fort. "Frühestens im Herbst beginnen die Bauarbeiten", so der Wassersportler. Später soll die renaturierte Fläche einen mittleren Wassereinstieg mit Steg oder Treppe bieten.

Langfristig plant der Lederhexen-Verein, ein Multifunktionsgebäude zu errichten. "Das Haus beherbergt dann neben einem Bistro, den Dusch- und Umkleidekabinen auch die Vereinsräume", skizzierte er die Idee des zukünftigen Freibades.

Nadine Schuldt


Donnerstag, 28. April 2005  |  Titelseite

Engagement zahlt sich aus

Das Flussbad kennen Generationen von Rostockern. Viele haben hier schöne Stunden verbracht. Mit dem Schließungs-beschluss der Bürgerschaft war die öffentliche Einrichtung dem Tode geweiht. Wenn es nicht engagierte junge Sportler geben würde wie die Lederhexen. Und eine Chefin im Liegenschaftsamt der Stadt, die Sensibilität für Rostock hat. "Es kann doch für die Jugend nicht alles den Bach runtergehen", hatte sie gesagt. Und sich persönlich stark gemacht, damit es anders kommt. Solch ein Engagement wissen Bürger zur würdigen. Und es schafft auch Vertrauen in die Arbeit des Rathauses. Auch wenn Rostock die Ostsee vor der Tür hat, wird das Flussbad eine gefragte Adresse bei Jung und Alt bleiben.

W. T.


Donnerstag, 28. April 2005  |  Titelseite

Lederhexen öffnen das Flussbad

Ein junger Verein betreibt künftig das Flussbad. Ehrenamtlich. Ein Erbbaurechtsvertrag für 50 Jahre ist jetzt unterzeichnet.

Brinckmansdorf Im Juni wird das seit zwei Jahren geschlossene Flussbad neu eröffnet. Eineinhalb Jahre harter Arbeit haben sich für den 150 Mitglieder zählenden Verein Lederhexen – ein Phantasiename, den die Wasserballer sich 1998 bei der Gründung ihres Vereins ausgedacht haben – gelohnt. Vorsitzender Uwe Richter unterzeichnete jetzt einen Erbbaurechtsvertrag mit einer Laufzeit von 50 Jahren für das Grundstück Flussbad Am Mühlendamm.

"Wir sind seit Januar mit einem Nutzungsvertrag auf dem Gelände des 1923 eröffneten Flussbades", sagt Richter. Er lädt alle Rostocker für kommenden Sonnabend von 14 bis 17 Uhr zum Tag der offenen Tür in Rostocks älteste Badeanstalt ein. Schon jetzt steht fest: Die Eintrittspreise gleichen denen vor der Schließung. Kinder bis 14 Jahre zahlen etwa 1,25 €, Erwachsene 2,50 €. Jahreskarten für Kinder 25 €, für Erwachsene 50 €.

"Wir kümmern uns jetzt um einen neuen WC-Container", sagt Richter und fügt an: "Auch Rettungsschwimmer für die Saison müssen wir noch suchen". Interessenten können sich in der Geschäftsstelle des Vereins, Grubenstraße 62, bei Uwe Richter melden (Tel.: 128 99 20).

Der Dreimeter-Sprungturm, der 1990 erneuert wurde, existiert noch. Gegenwärtig werden die Stege ausgebessert. Die einsturzgefährdete Kaimauer wird bis zur Eröffnung in Ordnung gebracht. Die Stadt bemühte sich um Fördermittel. Das Engagement schlug fehl. Richter und Helfer gestalten die Kaimauer jetzt so um, dass keine Gefahr besteht. Angelegt wird derzeit ein Volleyballfeld auf dem 11 000 Quadratmeter großen Areal mit einem wertvollen Baumbestand. Letztes Jahr haben die Vereinsmitglieder das Grundstück entrümpelt.

Richter ist dankbar, dass er von der Stadt, insbesondere von Sabine Opolka, der Chefin des Liegenschaftsamtes, viel hilfreiche Unterstützung erhielt. Ihr liege Rostocks Tradition am Herzen, würdigt Richter. Opolka sorgte maßgeblich dafür, dass die maroden Gebäude abgerissen und beräumt wurden. Der Verein plant einen Neubau. Für die Nutzung gestattet die Stadt Gastronomie und sportorientierte Einrichtungen.

Im April 2003 hatte die Bürgerschaft beschlossen, das Flussbad am Mühlendamm zu schließen und übertrug es dem Liegenschaftsamt zur Vermarktung.

Das Sportamt der Stadt übernahm 1993 die Bewirtschaftung des Flussbades. Der Sportamtschef ließ das Flussbad im Mai 1993 aus angeblich hygienischen Gründen sperren. Sein Plan, auf dem Flussbadgelände einen Caravan-Stellplatz zu errichten, scheiterte. Nach diesem Abenteuer wurde das Flussbad bis Mai 2003 wieder geöffnet.

WOLFGANG THIEL


Donnerstag, 28. April 2005  |  Titelseite

HANSESTADT ROSTOCK

Lederhexen öffnen das Flussbad

Der Wasserballverein "Lederhexen" will das seit zwei Jahren geschlossene Flussbad im Juni wiedereröffnen. Er schloss mit der Stadt einen Erbbauvertrag. Die Eintrittspreise sollen jenen vor der Schließung gleichen.


Mittwoch, 7. April 2004  |  Titelseite

Unfallgefahr im Flussbad

Schwimmstätte wird dieses Jahr noch nicht wieder eröffnet

Brinckmansdorf Die Idee gefiel vielen Rostockern: Der Verein Lederhexen, unter dessen Dach vor allem Wasserballer, aber auch Kleinkinder, die Schwimmen und Turnen lernen, sportlich zu Hause sind, wollte zum 1. Mai das vor einem Jahr geschlossene Flussbad wieder öffnen. Die Bürgerschaft hatte den Schließungsbeschluss im April 2003 gefasst und die in den 20er-Jahren eröffnete Badestätte dem Liegenschaftsamt zur Vermarktung übertragen. Für einen Weiterbetrieb fehlt der Stadt das Geld.

Die Lederhexen wollten das Flussbad ehrenamtlich und auf Erbbaurecht führen. "Bei einem Rundgang haben wir kürzlich festgestellt, dass sich die Kaimauer etwa fünf Grad in Richtung Wasser nach vorn neigt", sagt Sabine Kahle, Chefin des Liegenschaftsamtes. Für sie habe die Sicherheit der Besucher oberste Priorität. Sabine Kahle veranlasste, dass Videoaufnahmen unter Wasser gemacht werden. "Es gibt große Risse. Die Verankerung nach unten ist nicht mehr gegeben." Es besteht Gefahr für Badende wegen Schäden im Unterwasserbereich durch Spalten und herausstehende Bolzen und Holzteile, im Wasser befindliche Gitter und herausstehende Teile.

Die Stadt will sich um Fördermittel zur Sanierung der Kaimauer bemühen, die 1934 errichtet wurde. Erst nach der Sanierung könne das Erbbaurecht vergeben werden. Sabine Kahle rechnet mit einem Zeitraum von etwa drei Jahren.

Uwe Richter, Vereinsvorsitzender der Lederhexen, akzeptiert das. Er kennt die Videoaufnahmen und weiß jetzt, wie marode die Kaimauer ist. "Man muss sich fragen, wie die überhaupt noch halten kann."

Eine erneute Ausschreibung soll es nicht geben, wenn der Verein Lederhexen weiterhin Interesse bekundet. "Wir haben es", sagt Richter. Die Chefin des Liegenschaftsamtes freut dies: "Es ist mein persönliches Ziel, dass das Flussbad wieder eröffnet wird."

Am 24. Mai wird das Flussbad vom Verein Lederhexen wasserseitig entrümpelt. Für die Entsorgung des Unrates hat sich die Stadt den Hut aufgesetzt. Die Stadt prüft auch, inwieweit weitere Entsorgungsmöglichkeiten nach Übernahme des Grundstücks vom Sportamt sinnvoll wären und noch vor Erbbaurechtsvertragsabschluss ausgeführt werden sollten. Im Flussbad werden alle Ver- und Entsorgungsanlagen stillgelegt. "Wir stellen Verbotsschilder auf und machen auf die Gefahr aufmerksam", sagt Sabine Kahle.

Auch alle Gebäude auf dem 11 000 Quadratmeter großen Areal sind sanierungsbedürftig. Das Grundstück ist landseitig durch eine Mauer begrenzt und innen charakterisiert durch einen Großbaumbestand. Die Lederhexen haben die Geschichte des Flussbades bereits aufgearbeitet.

WOLFGANG THIEL


Freitag, 14. November 2003  |  dro

Lederhexen wollen Flussbad

Liegenschaftsamt: Konzept des Sportvereins überzeugt

Die Stadt hat sich vom Flussbad getrennt, will es privat betreiben lassen. Jetzt haben sich Interessenten gefunden, die sich hier ehrenamtlich engagieren möchten.

Stadtmitte Sabine Kahle, die Chefin des Liegenschaftsamtes, ist guter Hoffnung, was die Zukunft des seit Juni geschlossenen Flussbades angeht. Der gemeinnützige Sportverein Lederhexen zeigt Interesse an der Badeanstalt.

"Wir möchten das Flussbad durch ehrenamtliche Arbeit erhalten und betreiben", sagt der Vereinsvorsitzende, Uwe Richter. "Aber ohne die Unterstützung der Stadt werden wir es nicht schaffen." Innerhalb des Vereins gebe es auch noch kritische Fragen. Endgültig soll auf der Mitgliederversammlung am 1. Dezember über das Votum entschieden werden. Uwe Richter ist jetzt schon klar, dass das Gelände zunächst gründlich aufgeräumt werden müsse. "Daran werden wir uns so schnell wie möglich machen."

"Wir würden uns freuen, wenn das Flussbad für Kinder und Jugendliche erhalten bleibt", sagt Sabine Kahle. Das Konzept des Vereins mit seinen 100 Mitgliedern hat die Stadt überzeugt. Sie vergibt das Flussbad auf Erbbaurecht für 50 Jahre. Die Gelder für den Betrieb des Freizeitbades wollen die 100 Vereinsmitglieder durch Eintrittsgelder und Mieteinnahmen erwirtschaften. Ziel sei es, so Uwe Richter, dass das Flussbad zum 1. Mai 2004 wieder öffnet. Dann sollen die Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche kontinuierlich verbessert werden. So sind beispielsweise der Bau eines Spielplatzes und eines vielseitig nutzbaren Strandsand-Sportplatzes vorgesehen.

Die jungen Leute gründen einen Förderverein zum Erhalt des Flussbades, damit sie ihre Ideen besser umsetzen können. "Wir hoffen auf Resonanz bei den Rostockern", sagt Richter. Für die künftige Nutzung gestattet die Stadt auch Gastronomie und sportorientierte Einrichtungen, auch Saunabetrieb sei hier denkbar.

Im April beschloss die Bürgerschaft, das in den 20er-Jahren eröffnete Flussbad am Mühlendamm zu schließen und übertrug es dem Liegenschaftsamt zur Vermarktung. Für einen Weiterbetrieb fehlte schlicht und einfach das Geld. Im Sommer zeigten bereits zwei Rostocker Interesse für die alte Badeanstalt. Sie hatten Pläne, wollten den Badebetrieb auf das ganze Jahr ausweiten und die Immobilien sanieren. Das Projekt ist geplatzt.

Alle Gebäude auf dem 11 000 Quadratmeter Areal sind sanierungsbedürftig. Das Grundstück ist landseitig durch eine Mauer begrenzt und innen charakterisiert durch einen Großbaumbestand. Der Verein hat die Geschichte des Flussbades bereits aufgearbeitet. "Wir sind für alte Fotos dankbar", so Richter. Wer helfen kann, meldet sich unter Tel.: 128 99 20.

WOLFGANG THIEL

Uwe Richter vom Verein "Lederhexen"
Vereinsvorsitzender Uwe Richter vor dem Flussbad, dem die Lederhexen wieder eine Zukunft geben wollen.
OZ-Foto: Wolfgang Thiel

Mittwoch, 16. Juli 2003  |  Titelseite

Mauern schrecken Wasserratten nicht ab

Stillgelegtes Flussbad zieht viele Jugendliche an

Das Flussbad ist zu. Trotzdem herrscht Hochbetrieb. Die Stadt warnt die illegalen Badegäste. Bei der Verwaltung liegt bereits der erste Antrag für den Umbau der Anlage vor.

Brinckmansdorf (OZ) Im April beschloss die Bürgerschaft, das Flussbad in der Tessiner Straße zu schließen. Für einen Weiterbetrieb fehle schlicht das Geld und Bademöglichkeiten biete die nahe Ostsee schließlich in ausreichender Zahl. Seitdem begrüßt ein dickes Vorhängeschloss am Tor die potenziellen Gäste. Badebetrieb findet aber trotzdem statt, denn das Bad ist über das Wasser erreichbar. Und wer kein Boot hat, klettert einfach über den Zaun. Dutzende Jugendliche machen von dieser verbotenen Möglichkeit Gebrauch–im Flussbad herrschte gestern–wie an allen heißen Tagen dieses Sommers–reichlich Betrieb.

"Die Eintrittspreise waren früher zwar okay, jetzt kommen wir aber umsonst rein", sagt Johannes (Namen geändert). Der 13-Jährige und seine Freunde sind auch nach der Schließung häufig in der traditionsreichen Badeanstalt anzutreffen. Das Wasser ist wärmer als in der Ostsee, der Drei-Meter-Turm bietet Abwechslung. "Der Strand ist richtig langweilig geworden. Da sind zu viele Menschen", meint Friedrich (13). "Und zu viele Quallen", sagt ein anderer illegaler Badegast.

Die Freunde haben es sich an der schönen Uferlandschaft gemütlich gemacht. Die jungen Leute haben Zelte aufgebaut und Proviant mitgebracht. "Wir wollen ein bisschen ausspannen und vielleicht ein bisschen grillen." Ein Rettungsschwimmer ist allerdings nicht mehr anwesend. Sebastian und Friedrich fühlen sich dennoch sicher. "Wir können ja schwimmen."

Im Rathaus freut man sich keineswegs über die ungebetenen Nutzer der stillgelegten Einrichtung. "Das Baden ist illegal", sagt Sprecherin Kerstin Kanaa. Wer sich darüber hinwegsetzt, tue dies auf eigene Gefahr. Ihrer Pflicht zur Verkehrssicherung sei die Stadt nachgekommen, schließlich sei ja die gesamte Anlage umzäunt.

Was allerdings Vandalen nicht am Betreten hindert. "Ältere Jugendliche kommen hierher, um Bier zu trinken. Dann treten sie die Türen der Kabinen ein", erzählt der 14-jährige Paul. Das Gelände macht an vielen Stellen einen trostlosen Eindruck. Weite Flächen sind mit dem Müll vergangener Partys übersät. Randalierer haben ihre deutlichen Spuren hinterlassen.

Die Zukunft der in den 20er-Jahren eröffneten Badeanstalt ist zurzeit noch offen. Eine ganz eigene Idee haben Mathias Pflugradt und Holger Süssmilch entwickelt. Die beiden Rostocker wollen den Badebetrieb erhalten und sogar auf das ganze Jahr ausweiten. Die alten Umkleidehäuser sollen abgerissen werden. Dafür planen sie eine Sauna und einen "Themenpark" für Gastronomie und Kultur. Alles soll aus Holz gebaut werden und sich harmonisch in die Landschaft einpassen. Pflugradt und Süssmilch hoffen auf Rostocker und Touristen als Gäste. Fünf Arbeitsplätze wollen sie schaffen.

Einen Antrag auf Erbbaurecht für das Gelände haben sie bereits gestellt. "Wir prüfen das zurzeit", sagt Liegenschaftsamtsleiterin Sabine Kahle.

Die beiden Flussbad-Freunde sollen einen Bauvorantrag stellen. Damit lasse sich ermitteln, ob ihr Vorhaben realisierbar ist. Unklar ist noch die Finanzierung. Pflugradt teilt mit, dass man gerade Ausschau nach Finanzpartnern halte. Das sei nicht leicht, noch gebe es eine "große Unsicherheit".

Das Liegenschaftsamt will in den kommenden vier Wochen über den Antrag entscheiden. Wenn die beiden Rostocker den Zuschlag nicht erhalten, werde es eine Ausschreibung geben, kündigt Sabine Kahle an.

Darauf wollen die Wasserfreunde nicht warten. Jeden Nachmittag sieht man viele Jugendliche über die Mauern der Anlage klettern. "Das Flussbad muss bleiben", fordert ein braungebrannter Junge, "meine Mutter ist hier auch schon schwimmen gegangen."

Zusammen mit seinen Freunden hat er auch eine Idee entwickelt, wie die Badeanstalt am Mühlendamm wieder auf Vordermann gebracht werden kann: "Wir würden sogar den Müll wegräumen und Rasen mähen", behauptet der 14-Jährige. Sicher ist, dass auf dem Gelände etwas passieren muss. Der viele Müll, das alte Laub und der aufkommende Vandalismus bieten keinen schönen Anblick–auch wenn es die meisten der jugendlichen Wasserratten überhaupt nicht zu stören scheint.

INGA KOCH und G. KLEINE WÖRDEMANN

Jugendliche auf dem Flußbadgelände und dessen Haus
Jugendliche haben die stillgelegte Anlage erobert – und auch ohne Bademeister ihren Spaß.
Foto: Inga Koch

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